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Spätestens seit gestern ist auch das letzte Studio geschlossen. Im Zuge der am Sonntag vom Bundestag beschlossenen Ausgangsbeschränkungen ist es unter anderem Tattoo-Studios bundesweit nicht mehr gestattet, für seine Kunden zu öffnen. Dies hat natürlich direkten Einfluss auf das Einkommen und damit die Lebensgrundlage vieler Tätowierer. Deshalb haben wir uns überlegt, wie sich zu Zeiten des Coronavirus auch ohne Tattoos Einkommen generieren lässt.
Weitere Updates zu den Coronavirus Entwicklungen findet ihr von uns hier: Corona im Tattoo-Studio.
Wirtschaftsministerium kündigt Hilfspaket für Selbständige an
Auf der einen Seite eine erforderliche und angebrachte Maßnahme zum Schutz unserer Gesellschaft im Kampf gegen die schnelle Ausbreitung von COVID-19 – auf der anderen Seite aber auch ein großes Fragezeichen und Sorgentreiber. Denn durch die ausbleibenden Einnahmen steht in vielen Fällen nun die eigene Existenz auf dem Spiel.
Aktuell müssen wir realistischerweise davon ausgehen, dass die Maßnahmen weitaus länger andauern könnten als die geplanten 2 Wochen.
Gestern gab Wirtschaftsminister Peter Altmaier die Zusage eines Hilfspakets in Höhe von 57 Mrd. Euro für Kleinunternehmen und Selbständige bekannt. Wie genau die Zugänge dazu aussehen werden – darüber werden wir euch auf unserem Blog auf dem Laufenden halten.
Mit alternativen Einkommensmöglichkeiten überbrücken
Doch bis staatliche Hilfen realisiert werden, kann noch etwas Zeit vergehen. Viele Künstler sind schon kreativ geworden und verkaufen Produkte über Social Media. Ebenfalls wurden viele solidarische Initiativen und künstlerische Projekte ins Leben gerufen. Einige davon haben die Kollegen von Feelfarbig in ihrem Artikel „More than a Tattooer: Kunst und weitere Projekte von Tattoo Artists“ vorgestellt.
Wir haben unser Sales-Team darauf angesetzt, Ideen und Möglichkeiten zusammenzutragen, wie du mit deinen Talenten und Werken neue Märkte erobern kannst:
1. Dein Onlineshop
Verkaufe deine Prints oder erschaffe Unikate und verewige deine Designs zum Beispiel auf Schuhen. Diese kannst du dann in deinem eigenen Shop an deine Kunden verkaufen. Doch welcher Shop passt am besten zu deinen Produkten und deiner individuellen Situation? Wir haben für dich recherchiert und die wichtigsten Fakten zusammengetragen:
Bigcartel
Auf Bigcartel findest du eine unabhängige Plattform von Künstlern für Künstler. Du kannst dir einen kostenlosen Probe-Account für die ersten 5 Produkte erstellen. Danach kostet der Service mindestens 9,99 € im Monat. Diese Preise richten sich dabei nach der Anzahl deiner angebotenen Produkte. Dafür werden weder Prozente an deinen Verkäufen, noch irgendwelche Gebühren berechnet. Im Preis enthalten sind zahlreiche Tools und Hilfen zum Thema Versand, sowie die Integration von Anbietern zur Produktion eigener Merch-Artikel wie Shirts, Caps, Prints und vieles mehr durch Printful. Mit Printful kannst du Artikel mit deinen Designs produzieren lassen und diese fließend über Bigcartel verkaufen.
Insgesamt ist Bigcartel ein leicht zu bedienender Shop mit wertvollem Konzept und sehr fairen Konditionen. Allerdings musst du deine eigenen Kunden mitbringen.
Solltest du also über Reichweite, aber noch nicht über ein großes Angebot von Produkten verfügen oder keinen Zugang zu Produktionsmöglichkeiten haben, ist Bigcartel genau das richtige für dich!


Etsy
Auf Etsy findest du eine online Plattform für Kunstobjekte und Handmade Gegenstände. Der Vorteil von Etsy ist, dass du nicht nur auf deine bestehenden Kunden angewiesen bist. Deine Produkte werden einer großen bestehenden Userschaft präsentiert, wodurch die Plattform dir Neukunden generiert. Allerdings gibt es keine Versandhilfe oder Produktionsmöglichkeiten. Dein Shop bei Etsy ist kostenlos. Du zahlst lediglich Gebühren und Umsatzbeteiligung: Das Einstellen eines Artikels kostet 0,18 €. Bei Verkauf eines Artikels zahlst du 5 % Transaktionsgebühren sowie 4 % + 0,30 € Zahlungsgebühren.
Zusammengefasst ist Etsy eine gut besuchte Plattform mit internationaler Reichweite. Solltest du also selbst ein gutes Angebot an Produkten und Zugang zu Produktionsmöglichkeiten haben, aber vielleicht noch nicht die nötige Reichweite oder willst diese einfach noch ausbauen – dann ist Etsy der richtige Shop für dich.


2. Werde als Designer oder Grafiker gebucht
Deine zeichnerischen Werke lassen sich nicht nur auf Haut & T-Shirts sehen. Grafische Talente werden heute mehr beschäftigt als je zuvor. Ob Logos für Firmen, Cover für Alben oder einfach das Design der nächsten Veranstaltungstickets. Der Bedarf ist enorm. Mittlerweile gibt es mehrere Plattformen, auf welchen Kunden nach genau dir suchen:
fiverr
Auf fiverr kannst du deine Dienste unter anderem als freiberuflicher Illustrator anbieten. Die Anmeldung ist kostenlos und du erhältst 80 % deiner Transaktionen. Die restlichen 20 % gehen als Provision an fiverr. Dies mag auf den ersten Blick viel sein (ist es auch!), aber im Gegenzug bietet dir die Plattform eine breite und gut zahlende Kundschaft. Außerdem kommen für dich tatsächlich nur Kosten auf, wenn du auch etwas verdienst.


Upwork
Auf Upwork kannst du wie auf Fiverr deine Dienste anbieten. Allerdings konzentriert sich Upwork mehr darauf, dir als Freelancer Projekte zu zeigen, auf die du dich bewerben kannst. Dabei ist gutes Englisch gefragt, denn die meisten Projekte werden von US-amerikanischen Firmen angeboten. Auch hier gilt wieder: Die Anmeldung ist kostenlos. Upwork behält 20 % der ersten 500 $ – 10 % bei 500 – 10.000 $ – 5 % ab 10.000 $.


3. Gutscheine
Deine Kunden können es genau wie du kaum erwarten, dass du wieder mit Nadel und Tinte arbeiten darfst. Verkaufe Wertgutscheine, welche deine Kunden untereinander verschenken oder dich auf diesem Weg unterstützen können. So kannst du direkte Umsätze erzielen und die Leistungen erbringen, sobald es wieder möglich ist. Die Gutscheine können dann von deinem Kunden als Teilzahlungen für Projekte eingelöst werden.
4. Zusammenarbeit
Wir von STYNG arbeiten gerade selbst mit Hochdruck an weiteren digitalen Lösungen, mit welchen wir euch in dieser Zeit unterstützen können! In den nächsten Tagen und Wochen werden wir dazu mehrere kostenlose Features veröffentlichen, die euch alternative Prozesse bieten und die Kundenkommunikation vereinfachen.
Falls ihr mit unseren Vorschlägen schon Erfahrungen gemacht oder weitere Ideen habt, lasst uns gerne ein Kommentar da!
Solltet ihr eine dieser Ideen nutzen oder auf eine andere Art und Weise mit alternativen Produkten aktiv sein, verlinkt uns gerne auf Instagram: @styng.tattoo, damit wir diese für euch promoten können!
Gerade in der jetzigen Situation ist es wichtig, up-to-date zu bleiben und zusammen zu arbeiten. Dafür können wir euch empfehlen, auch bei den Jungs und Mädels von Feelfarbig und dem Tätowier Magazin vorbeizuschauen, welche regelmäßige Updates zur aktuellen Lage herausbringen und euch auf dem Laufenden halten.
Wir hoffen euch und euren Liebsten geht es gut! Bleibt zuhause und bleibt gesund.
Erwähnte Artikel:
Feelfarbig – „More than a Tattooer: Kunst und weitere Projekte von Tattoo Artists“
STYNG – Corona im Tattoo Studio